Tue jeden Tag etwas, das du noch nie getan hast. Oder um es mit dem Hirnforscher Dr. Volker Busch zu sagen: "Mache öfters mal einen Revolutionstag."
Alles was man an einem Revolutionstag tut, sollte anders sein als es unserer bisherigen Gewohnheit entspricht. Denn Dinge, die wir immer gleich tun, führen zu einem neuronalen Pfad. Die Nervenzellen werden immer stärker und andere werden schwächer. So entsteht ein Trampelpfad, den wir immer wieder beschreiten. Das macht Veränderung schwer.
Wer sich nicht verändert, der altert schneller und der Geist verkümmert. Daher sind mir diese besonderen Tage wichtig. Und was könnte besser dafür geeignet sein, als der Besuch eines außergewöhnlichen Live-Konzertes?
Inhalt dieses Blogartikels:
Wie meine Liebe zur Musik entstand
Es fing bereits in meiner früher Kindheit an. Meine Eltern waren sehr musikalisch. So wurde bei uns regelmäßig zu Hause musiziert. Populäre Musik habe ich schon immer geliebt. Mit etwa zehn Jahren bekam ich mein erstes Transistorradio. Es lief mit Batterien. Ich ging sehr sparsam damit um, damit ich samstags die internationale Hitparade ganz mitverfolgen konnte.
Mit Zwölf bekam ich meinen ersten Plattenspieler von meinen Eltern zu Weihnachten geschenkt. "Mister Hit" von Telefunken, damals der Traum eines jeden Teenagers. Dazu gab es meine erste Schallplatte der Bee Gees. Die erste Single, die ich mir gebraucht auf dem Flohmarkt kaufte war "Yesterday man" von Chris Andrews. Später erweiterte ich meine Sammlung mit Rock- und Popmusik. Ich mochte es laut und fetzig. Am liebsten waren mir die KünstlerInnen, die ihre Songs selbst schrieben und gute Texte hatten. Schlagergedudel war nie mein Fall.
Harry Styles - meine persönliche Verjüngungskur
Über viele Jahre hatte ich nur noch selten Musik gehört. Ich glaube, dass ich damit aufgehört hatte, als ich unter chronischer Migräne litt. Doch an einem Tag vor einigen Monaten schaltete ich mein Küchenradio ein und war wie elektrisiert. Watermelon sugar (high) tönte es aus dem Lautsprecher. Ich war hin und weg. Das war genau die Musikrichtung, die ich von früher kannte, sie machte sofort gute Laune. Ich drehte auf volle Lautstärke und tanzte mit.
Dann suchte ich in You Tube und fand das Video dazu. Fantastisch! Wer ist dieser Harry Styles? Ich fand seine inspirierende Story ebenfalls in You Tube. Schau sie dir unbedingt an. Ich kann mich nicht erinnern, jemals zuvor einen so vielseitig begabten jungen Sänger gesehen zu haben.
Es packte mich. Gleich schaute ich mir auch andere Videos an und mich überkam ein Glücksgefühl. Ich hätte die Welt umarmen können. Endlich wieder so richtig gute Musik, die mich begeisterte. So wurde ich Fan von Harry Styles. Einer Eingebung folgend googelte ich, ob dieser Ausnahmekünstler vielleicht zufällig eine Tournee geplant hat. Ich war geplättet. "Harry Styles kommt nach Frankfurt am 5. und 6. Juli 2023," fand ich zu lesen. Ohne zu zögern, sicherte ich mir mein Ticket. Und ich wusste, dieser Abend wird wieder eine kleine Revolution für mich. Meine Gehirnzellen sollten ganz viel zu tun bekommen.
Was zieht man an zu einem Harry Styles Konzert?
Ich fühlte mich plötzlich wie Vierzehn, als ich mein erstes Live-Konzert erlebte. Es waren damals The Hollies. Ein unvergessliches Erlebnis. Ich weiß noch heute, was meine Freundin Andrea und ich für Klamotten getragen haben. Bunt, schrill, fröhlich. Genau so wie es heute zu einem Harry-Styles-Konzert passen würde.
Er ist ja bekannt für seinen außergewöhnlichen Kleidungsstil: Glitzer, Federn, schrille Farben.
So etwas fand ich natürlich nicht in meinem Kleiderschrank. So griff ich zur altbewährten Jeans und einem Shirt mit buntem Aufdruck. Dazu bequeme Sneakers.
Als ich in die Straßenbahn zum Deutsche Bank Park stieg, fühlte ich mich etwas unpassend. Aber das Gefühl verflog schnell. Diese jungen Menschen mit ihren pinkfarbenen Hosen, Palettenröckchen, Herzchenbrillen, bunten Federboas und jeder Menge Glitzerschminke waren so schön anzuschauen. Sie gaben mir sofort das Gefühl, dazuzugehören.
Bin ich die Älteste auf dem Konzert?
Ich hatte im Vorfeld schon ein bisschen Bammel, dass ich schräg angeschaut werde, wenn ich mit meinen 67 da antanze. Die Sorge war unbegründet. Erstens bin ich gar nicht aufgefallen, weil jeder so mit sich selbst beschäftigt war und sich mit dem bunten Treiben mitreißen ließ.
Zweitens habe ich nach und nach auch Eltern entdeckt, die ihre Kinder begleiteten. Sie waren meist plus minus Fünfzig und hatten genauso viel Spaß wie ich.
Ein Event der Spitzenklasse
Wenn ich in der Vergangenheit auf ein Konzert ging, konnte ich es kaum erwarten, dass die Stars, für die ich mich entschieden hatte, endlich auf der Bühne standen. Auf Vorbands hätte ich verzichten können. Umso überraschter war ich, dass die Band Wet Leg mich so vom Hocker riss. Ihre Musikrichtung, heute nennt man das wohl Indie-Rock, erinnerte mich an meine Jugend. Die beiden Sängerinnen und Gitarristinnen hatten etwas von Suzi Quatro.
Erstaunt war ich darüber, dass die jungen Leute sich auch für die Musik begeistern, die eher meiner Altersgruppe zuzurechnen ist. Zu Beginn ertönten Tina Turner mit Nutbush City Limits und auch ein älterer Song von Robbie Williams. Doch dann wurde in voller Länge Bohemian Rapsody von Queen gespielt. Inbrünstig sangen alle mit und die Lämpchen der Handys schwangen im Takt. Es war berauschend. Bei dieser Gelegenheit ziehe ich meinen Hut vor der Generation Z. Sie war bei allen Songs textsicherer als ich. Das hätte ich nicht gedacht.
Dann kam endlich Harry. Eine Erscheinung! Er trug eine bunte Puscheljacke und ein schillerndes, ärmelloses Pailettentop. Interessant war, dass er überhaupt nicht aufgeregt schien. Er wirkte auf mich total "normal" und entspannt. Energie scheint er für Zehn zu besitzen. Seine Schritte und seine Haltung erinnerten mich an Mick Jagger, wenn er über die Bühne schwebte.
Besonders gefallen hat mir seine fast schon bescheidene Art. "Mein Job ist es, euch heute Abend zu unterhalten", sagte er. "Euer Job ist es, euch heute Abend zu unterhalten." Das hat zu 100 Prozent funktioniert. Er sang nicht nur 20 Songs, sondern interagierte sehr natürlich und umfassend mit seinem Publikum. Auch würdigte er seine hervorragende Band. Als sehr gelungen empfand ich, dass viele Musikerinnen dabei waren, die typische Männerinstrumente virtuos spielten. Da war die Saxophonistin, die Trompeterin, die Schlagzeugerin und die Gitarristin.
Die Bühnengestaltung war recht simpel. Cartoons flimmerten über die Leinwände und man konnte immer wieder Ausschnitte der Musikerinnen sehen. Es gab keine Pyrotechnik oder Lightshows. Alles total unaufgeregt. Die Musik stand eindeutig im Vordergrund. Auch hier fand ich mich wieder 50 Jahre zurückversetzt. Damals gab es ja höchstens Tänzerinnen und Tänzer als schmückende Beigabe. Im übrigen ist diese reduzierte Art der Bühne auch viel nachhaltiger. Daran sollten sie andere eine Scheibe oder mehr abschneiden.
Es war eine ganz besondere Show. Harry Styles, ein sehr sympathischer, charismatischer junger Mensch. Er wirkte auf mich sehr natürlich, bescheiden und dankbar. Keinerlei Star-Allüren. Ein Poet ist er. Und singen kann er! Und sein Publikum in den Bann ziehen! Ein feiner Künstler. Davon wünsche ich mir mehr.
Das habe ich von meinem Revolutionstag mitgenommen
Jede meiner Körperzellen hat dauervibriert und eine Verjüngungskur erhalten.
Ich fühle mich um vierzig Jahre jünger (mental).
Die Bässe im Bauch kann ich auch jetzt noch spüren.
Ich habe eine positivere Einstellung zu der jungen Generation gewonnen. Sie ist nicht anders als ich es im dem Alter war, sogar disziplinierter. Sie ist romantisch, positiv, witzig und lebensfroh.
Ich werde noch oft zu Live-Konzerten gehen und mich mehr mit populärer Musik beschäftigen.
Beim nächsten Mal brauche ich keinen Sitzplatz. Habe fast nur gestanden, so wie alle anderen. Es ist schön, sich auf diese Weise vom Hocker reißen zu lassen.
Ich kann ganz alleine zu Konzerten gehen und Spaß dabei haben.
Musik kennt keine Altersgrenzen. Sie ist zeitlos und verbindet Jung und Alt.
Das brauche ich zukünftig nicht mehr
Schmerzende Füße vom Stehen und Tanzen
Verlust meiner Stimme vom Singen
taube Ohren von der lauten Musik
Gott sei Dank nur vorübergehend. Aber es hat sich gelohnt. Noch in der Nacht klangen die Töne in meinen Ohren nach. Meine Glückshormone ließen mich nicht einschlafen.
FUN FACT
Soeben fiel mir ein, dass ich noch eine knallbunte Tunika mit Pailletten im Schrank hängen habe. Die ziehe ich jetzt an, stecke mir meine Buds in die Ohren und drehe auf volle Lautstärke. Mein Ticket kommt an meine Pinwand. Es wird mich immer daran erinnern, dass es sich lohnt, mutig zu sein und seine Gehirnwindungen für Neues zu begeistern.
Mein Motto "Der Spaßfaktor muss stimmen" habe ich voll eingehalten.
Falls du jetzt neugierig geworden bist, aber kein Ticket für Love on tour von Harry Styles hast, schau dir online das Konzert aus Wembley an.
Sag mir mal Bescheid, wie dir mein Beitrag gefallen hat. Ich freue mich riesig, wenn du mir einen Kommentar unter meinem Blogartikel hinterlässt.
Abonniere dir meinen Blog. Denn ich werde dich regelmäßig mit Informationen füttern, die deinen Geist anregen und dir deinen Start ins Network Marketing leichter machen, wenn du bereit dafür bist. Gerne nehme ich dich auch mit auf die Reise zu neuen Erkenntnissen, kleinen und großen Revolutionen. Meinen frischen Newsletter gibt es zwei- bis dreimal im Monat. Den kannst du dir abonnieren und dich jederzeit wieder abmelden, falls er nicht für dich passen sollte.
Deine Luise
Super. Ich sehe Dich richtig vor mir, wie Du zu dieser Musik "abgehst". Und ich kann Dich so gut verstehen, bin ich doch ebenfalls eine musikalische Tanzmaus. Die Schlagermusik war auch noch nie meins. Im übrigen ist es gerade richtig in, "unsere" Musik zu remixen und neu aufzulegen Abba, Jennifer Rush oder Queen. Genau deshalb fühlen wir uns damit so wie damals. Gute Musik verbindet die Menschen. Was gibt es schöneres?
Ich freue mich, dass Du so einen tollen Abend mit diesem grandiosen Musiker verbringen konntest.
Liebe Grüße Viola
Liebe Luise,
was für ein grandioser Beitrag, ich kenne HS überhaupt nicht, aber deine mitreißende Beschreibung macht mir Lust, jetzt mal reinzuhören. Danke fürs Teilen!
Und ich mag auch keine Routine und liebe es, Neues auszuprobieren, gerne auch allein. Das befeuert Kopf und Herz immer wieder neu.
Herzliche Grüße von Nicole